Mittwoch, 18. November 2009

Depeche Mode in Stuttgart

Weekend of the universe
Konzertbericht & Aftershowparty
Teil II

Der nächste Morgen begann zunächst erstmal richtig gediegen. Ein gemeinsames Frühstück mit den Großeltern, die ja Tags zuvor anreisten, um bei den Kindern zu bleiben, war der Start in einen weiteren ereignisreichen Tag.
Dazubemerkt war der Empfang der Großeltern dieses Mal ja etwas spärlich ausgefallen. Da sie selbst erst am Samstag anreisten konnten, blieben uns nur ein paar Minuten der Übergabe und ein schnelles „Hallo“, bevor wir nach Mannheim fuhren.
Am Vormittag wurde dann durch eine telefonische Absprache mit den anderen beiden, die Planung für den zweiten Konzerttag gemacht. Ins heimische Stuttgart ging es ja dieses Mal.
Nachdem Swen den Plan der Schleyerhalle aus dem Internet zog und ausdruckte und wir die Strategie um an die Bühne zu kommen, abgesprochen hatten, wurde die Zeit des Aufbruchs festgelegt.
Frisch gehübscht und in die Blackkluft geschlüpft, warteten wir auf Yvonne und Daniel, die den Chauffeur für uns machten.
Dieses Mal war es Swen, der ungeduldig von einem Bein aufs andere hüpfte. Unser Ziel war es ja, beim Heimkonzert, möglichst in Reihe 1 zu stehen.
Als dann wieder Tickets, Kekse, Glühwein und Traubenzucker sicher verstaut waren und wir in der gewohnten Reihenfolge, Jungens vorn und Mädchen hinten im Auto Platz genommen hatten, konnte es losgehen.
Auf dem Weg in die Schleyerhalle kamen wir am „Le Meridian“ Hotel vorbei. Während ich nun neugierig schaute, ob die Jungs schon angereist sind, oder überhaupt hier sind, näherten wir uns langsam aber sicher der Schleyerhalle. Zu sehen an den vielen Plakaten am Straßenrand, die Yvonne besonders ins Auge fasste.
Wir haben auch gleich einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Halle gefunden. Womit mal wieder bewiesen ist, wie praktisch doch so ein kleiner Smart ist. Der passt eben anders, wie unser Passat, überall hinein.
Es waren schon ein paar Leute vor dem Eingang des Hallenkomplexes. Aber es war wesentlich überschaubarer, als in Mannheim und auch an die Bändchen für die erste Absperrung war dieses Mal leichter heran zu kommen.
In Stuttgart waren sie pink und der Ordner stand vor den Schleusen, so dass man einfach hingehen konnte, um sich ein Band zu sichern. Mit den Worten „So nun seit ihr unter den 1000 ersten vor der Bühne“ klebte er mir das Band um das Handgelenk und die Chance auf die Reihe 1 war nun zum Greifen nahe.
Da wir nun aber auch gut 3 Stunden eher vor der Halle standen, hieß es auch 3 Stunden länger auf den Einlass warten.
Mit etwas Sekt, einer Packung Vollkornkekse nahmen Yvonne und ich auf einer mitgebrachten Matratze platz. Erst als es dunkel wurde und sich der Vorplatz so langsam füllte, stellten wir uns wieder an unserem ergatterten Platz zu unseren beiden Männern in die Schleuse.
18.20 Uhr: so langsam sammelte sich auch das Einlasspersonal vor den Schleusen. Nach einem anfänglichen Fehlstart aus der linken Fraktion ging es dann aber richtig los… Ziemlich chaotisch, wenn man das mal mit dem Vorabend vergleicht…
Und dann!?
The same procedure as every day…
Ticket zeigen, Filzen lassen und einmal quer durch die Halle rennen. Das „Bitte gehen sie langsam..“ hört sowieso keiner und ist wohl eher der zaghafte Versuch, des Sicherheitspersonals die Oberhand über das Geschehen zu behalten.
Geradeaus, links, rechts, Treppe runter… irgendwie kann einem davon wirr im Kopf werden. Vor allem, wenn das eigene Hirn noch den Irrgarten SAP vom Vortag im Kopf hat.
Und wieder war es geschafft. Yvonne war, wie schon am Tag zuvor unser Leitwolf und nicht mehr zu sehen, als Swen, Daniel und ich durch die Halle liefen.
Am Gatter zur ersten Absperrung hat man ganz stolz dem Ordner das rosa Bändchen unter die Nase gehalten und dann ab durch die Mitte zum Bühnerand.
Erstaunlicherweise alles noch leer. Yvonne und Swen wieder wild winkend und was soll ich sagen, wir vorn und direkt vor Daves Mikrofon… Noch bevor man das alles realisierte, füllte sich die Halle und das war schon erstaunlich. Denn während das in Mannheim alles bis 20.00 noch recht behände ging, war die Schleyerhalle innerhalb von 20 min voll bis unters Dach.
Als ich so um mich schaute, musste ich schmunzeln, denn was so links und rechts neben mir stand, waren bekannte Gesichter aus meinen vorherigen Konzerten. Was müssen die Jungs von Depeche Mode wohl denken, wenn sie die Halle betreten und immer die gleichen schwarz gekleideten Gestalten in den ersten 5 Reihen sehen. Ja Depeche Mode verbindet eben und es ist, wie in einer riesigen Familie. Erstaunlich !!!
Na ja was dann kommt, könnt ihr euch sicher denken…
Wir müssen wieder einmal warten.
Nachdem ich die Vorband ja vom Abend zuvor noch in Erinnerung hatte, hoffte ich, dass es schnell vorbei geht.
Aber, und das war das schlimme, die halbe Stunde erschien nun noch länger, als bei dem Abend zuvor und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Band nun einige Titel zwei mal gesungen hat.
Endlich war es wieder soweit… Vorband raus, Bühne putzen und die Musik aus dem DJ Set wurde wieder lauter …
Und wieder zählten wir im FOS den Countdown für die Welle runter. Ja ja der Schwabe, was er nett kennt, dass macht er nicht. So hatten wir im Innenraum doch etwas Mühe, den Leuten auf dem Rang eine Welle abzuringen. Was in Mannheim noch ein regelrechter Selbstläufer war, brauchte in Stuttgart erstmal ein paar Anläufe.
Aber mit ein wenig Übung und viel Applaus aus dem Innenraum, klappte das dann aber auch und die Stimmung steigerte sich auch hier, bis ins unermessliche.
Licht aus, Flimmermurmel an und da waren sie wieder …
Christian, Peter, Fletch, Martin und zu guter Letzt auch Dav.
Nachdem dieser uns in Mannheim ja schon mit „Good Evening, Stuttgart“ begrüßt hat, waren wir alle gespannt, ob Dave seine Orientierung hier wiedergefunden hat, oder uns nun mit „Good Evening Mannheim“ begrüßt. Aber er machte alles richtig… und betonte „STUTTGART“ auch noch mit einem richtig verschmitzten Grinsen.
Wer vor dem Stuttgartkonzert sagte, es gibt keine Steigerung mehr, bei Depeche Mode und vor allem bei Dave Gahan, der wurde in Stuttgart eines besseren belehrt. Sichtlich aufgeputscht von der Hammerstimmung in Mannheim, tobte er sich in Stuttgart nun richtig aus. Er drehte Pirouetten auf der Bühne, wirbelte seine Mikrofonständer durch die Luft und spielte mit Martin zusammen die Luftgitarre…
Und selbst Gotthilf Fischer wäre beim Anblick des Gahan-Chores zu „Home“
blas vor Neid geworden. Als Martin „Dressed in black“ performte rollten auch mir ein paar Tränen über das Gesicht. Ein genialer Titel aus meiner Jugendzeit und genial gesungen von Martin Gore und seinen Tausenden schwarz gekleideten Fans.
Beim Song „Never let me down again“ wedelten 24000 Hände zum legendären “Hands UP Part” und bei “Personal Jesus” brüllte die Halle geschlossen „reach out and touch DAVE“
Die Stimmung war bis zum Schluss grandios und nachdem dann die letzte Note gespielt, und wieder Minuten Beifall vergangen war, war auch dieser Konzertabend vorbei.
Während Dave und Co sich in ihr Hotel verkrümelten, die Crew die gewaltige Bühne zusammenpackte, schlenderten wir vier durchs nächtliche Stuttgart. Ziel war die naheliegende Aftershowparty im Club Zollamt.
Was uns erwartete war ein altes scheinbar leerstehendes Industriegelände und wenn mir einer gesagt hätte vorher, da drinnen ist eine Party mit mehreren Hundert Leuten, den hätte ich wahrscheinlich für irre erklärt.
Aber innen war von der äußerlichen Ruhe gar nichts mehr zu spüren… Der Sound von Depeche Mode schallte durchs ganze Gebäude und der Laden war schon gerammelt voll.
Es war echt ein super Abend und die Musik und vor allem die Leute, mit denen wir nun unterwegs waren, machten den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Spät, oder soll ich lieber sagen früh in den Morgenstunden machten wir uns dann, gewohnter Weise mal wieder im strömenden Regen, auf dem Weg zur Schleyerhalle, wo das Auto von Yvonne geparkt war.
Kurz vor dem Hallenkomplex angekommen, kreuzten dann die fünf Stagetrucks von Depeche Mode unseren Weg. Standesgemäß, wie sich das gehört, haben wir sie dann mit Jubelrufen, Beifall und Winken aus unserer Schwabenmetropole verabschiedet
Was dann mit einem fünffachen Hubkonzert erwidert wurde.
Ein wenig wehmütig krabbelten wir in das Auto. Auf dem Weg durch die Stadt fuhren wir noch einmal am Hotel vorbei und nun bestand auch da kein Zweifel mehr, sie waren definitiv dort.
Und während die wohl friedlich in ihren Bettchen schlummerten, ging es dann auch endgültig für uns heim.
Es macht schon sehr schwermütig, wenn man bedenkt, wie lange man sich auf dieses Wochenende freute und wie schnell es vorbei war…
Jetzt bleibt wieder die Vorfreude auf 2010 und noch zwei Konzerte mit Depeche Mode und was machen wir bis dahin wohl !?

Wir warten wieder !

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