Mittwoch, 30. Juli 2008

Rezept: Wie mache ich aus einen sonnigen Montag, einen verhagelten Katastrophentag

Man nehme einen sonnigen Montag, ein Auto, einen Fahrradbremssattel, einen rücksichtslosen Fahrradfahrer, einen von der Arbeit abgematteten, müden Papa, ein Dienstleistungsunternehmen, eine kleine Tochter mit zu langen Haaren, eine sehr engagierte Frisöse und eine kleine verwirrte Gewitterfliege und den Ladenschluß.
An dem sonnigen Montag fährt nun der Fahrradfahrer unsere Straße entlang und verliert den Bremssattel seines Fahrrades, mitten auf einer Kreuzung, aber anstatt, selbigen aufzuheben und zu entsorgen, läßt er diesen nun einfach liegen und wird somit zum "rücksichtslosen" Fahrradfahrer. Nun nehme man den, von der Frühschicht kommenden Papa und verfrachte ihn ins Auto, damit er seine Behördenwege erledigen kann. Dieser fährt nun rein zufällig genau die gleiche Strecke entlang, wie zuvor der Radfahrer. Der Papa bemerkt leider,den kleinen, aber nicht wirkungslosen Gegenstand auf der Straße.
Als Bremssattel und Papa (im Auto) nun aufeinander treffen, passiert es: Pffffft dat Teil bohrt sich in den Reifen des Autos und dieser
verliert sofort an Luft. Der Papa, gezwungen, wieder heimzukommen.
Nun geht alles ganz schnell.
Erst mal Termin einhalten, mit Mama´s Kleinwagen. Die Beamtin nicht im Haus. Papa etwas müder und angenervt. Der WEg war umsonst und der Ärger damit noch größer. Papa auf Dienstag vertröstet.
Reifendienst anrufen. Ersatzrad aufziehen, Reifendienst aufsuchen. Loch zu groß, Reifendienst 1, kann den Reifen nicht reparieren, also Reifendienst 2 aufsuchen, Reifen kann repariert werden, aber erst am nächsten Tag abgeholt werden. Mittelweile steht der Planet hoch am Himmel, Papa wird immer müder, aber auch immer besser gelaunter.
Zu Hause angekommen, wartet Mama schon sehnsüchtig, auf den fahrbaren Untersatz, da sie mit der kleinen Tochter dringend noch vor der Taufe zum Frisör muss.
Da es sich ja, um ein sogenanntes Dienstleistungsunternehmen handelt, geht der Ottonormalbürger davon aus, dass er für sein Geld auch entsprechendende Dienstleistung erhält. So voller Hoffnung saßen Mutter und Tochter nun in freudiger Erwartung geschlagene 1 1/2 Stunden im Frisörsalon. Während die engagierte Frisöse sich mit 2 Kunden, beschäftigte, die zuvor an der Reihe waren. Die Frisöse, allein im Laden, nahm sich ausgiebig Zeit, für jeden der beiden netten, jungen Herren. Wie sich das für ein gutes Dienstleistungsunternehmen gehört.
Dabei hatte sie scheinbar aber nicht auf die Zeit gesehen.
Denn auch ein gutes Geschäft hat einen Ladenschluß. Aber sie war so motiviert, daß sie eine halbe Stunde, vor Ladenschluß, gerade Herr Nr. 2 frisierend, noch einen weiteren Herren, die Zusage gab, ihn heute noch zu hübschen.
Nun wurde auch Mama´s gute Laune deutlich schlechter. Ausgeliefert, weil es keine weitere Möglichkeit mehr vor der Abreise gab, die Tochter für die bevorstehende Taufe der Schwester,frisieren zu lassen, wartete man nun, die Uhr hypnotisierend, auf das Erscheinen der Frisöse.
Endlich! 19.40 Uhr Frau .... schafft es an unseren Platz. Kurzes Abklären der gewünschten Frisur und schon ging es an den Waschtisch.
Schnell wurden Schere und Kamm gezogen und schon wenig später schnippelte sie los, aber wenig auf das zu schauen, was sie da machte. Viel zu beschäftigt war sie damit, die Zeiger der Wanduhr mit ihren Blicken zum Stehenbleiben zu bewegen. Da war ja noch der späte Kunde und die Vorfreude auf einen netten jungen Mann und ein Gespräch, was man mit einem kleinen Mädchen ja nicht führen kann.
Doch halt, was war das. Plötzlich hielt sie inne und zeigte auf ein kleines schwarzes Tierchen mit Flügelchen auf der Stirnpartie meiner Tochter und vermutete entsetzt, "...das wird doch wohl nicht???" Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen begann sie hektisch noch ein paar Strähnen zu schnippeln und teilte mir mit, daß sie unter diesen Umständen keineswegs fönen kann, aber noch schnell den Schnitt fertig macht und das das ja alles gar nicht so schlimm ist und ich doch in jeder Apotheke etwas bekommt. Da ich nun auch schaute und außer, der kleinen verwirrten Gewitterfliege nichts entdecken konnte, meinte sie " Das sei wohl noch im Anfangsstadium, oder das kann auch sein, daß sich eine nur verirrt hat".
Immer noch unter Schock stehend zahlte die Mama brav, das komplette Geld und machte sich mit einer kleinen, ebenso verdutzten Tochter auf den Heimweg.
Mittlerweile hatte Mama die Fassung wieder und schon an Selbstzweiffeln nagend suchte diese daheim noch einmal mit Lupe doppelter Verstärkung den Kopf des Kindes ab. Aber wie zu erwarten war NICHTS. Nun machte sich Wut breit und auch der Papa hatte von dem Vorfall mitbekommen und war nun nicht mehr zu bremsen und das Ergebnis:
30 Euro für einen vulkanisierten Reifen
ein Papa der auch Dienstag Nachmittag wegen selbigen, wieder unterwegs sein wird und andere Sachen liegenbleiben gelassen werden
ein Mitbringsel aus Metallschrott
ein Fahrradfahrer der unschuldig in unser Straße weiterhin ungestraft seinen Schrott auf der Straße parken darf
einen Papa der im großen Bogen, um unsere Straße fährt, aus Angst noch mehr Schrott mit den Autoreifen aufzunehmen.
ein heulendes Kind, was nach dem verkaddelten Haarschnitt nun schlimmer aussieht, wie noch vor dem Frisörbesuch, und ein Termin bei Mama´s Heimfrisöse in der alten Heimat
Verzweifelte und nun vollkommen geschockte Mutter, die Mittels einer Aussage nun die komplette Familie, samt Hasi und anderen Getier nun auf Grund einer fehlgeleiteten Fliege, mit Vorsichtsmaßnahmen drangsaliert.
Funkstille und vollkommen genervte, schlecht gelaunte Eltern
Plan für Dienstag:
Kinderarzt und Bescheinigung für Beschwerde bei der Geschäftsführung der Dienstleistungskette und eine Frisöse, die sich schon mal nach ner neuen Stellung umschauen kann.
Tip von mir, an alle übereifrige und ultrapünktlichen Frisösen:
Geht zum Arbeitsamt, oder in einer anderen öffentlichen Behörde.
Die können sich ihre Kunden aussuchen und wenn da der Zeiger auf 16.00 klickt, fällt da der Hammer und man kann als Kunde nur noch Staubwolken, selbiger vernehmen.
Damit kommt dann gleich der 2 Versuch Behördengang von Papa.
Dienstag Reifen holen, Reifen umziehen.
Aufgaben die Montag erledigt werden sollten, auf Dienstag und Mittwoch verschieben.
Abreise zu Oma verschiebt sich .... (war nicht anders zu erwarten)
Dinge vergessen, die im Chaos untergegangen sind und nun im Highspeed verfahren improvisiert werden müssen.
Der Zeitplan und die Planung daheim sind für die Miez und das alles nur .....
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WEIL ES MURPHY`S (äähm Rohde/Aldinger) GESETZ IST , DASS NICHTS GLATTLAUFEN KANN, WENN WIR VERREISEN

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